Institut für Slavistik

Webseiten des Studiengangs an der Universität Leizig

Slawistische Forschung und Lehre werden an der Universität Leipzig bereits seit den 1840er Jahren betrieben. Im Jahr 1870 wurde mit Johann Heinrich August Leskien der erste Professor für slawische Philologie berufen. Leskien war einer der maßgeblichen Begründer der „Schule der Junggrammatiker“, die Leipzig zu einem wichtigen Standort der Sprachwissenschaft werden ließ, seine vielfältigen Studien und Lehrbücher zum Altbulgarischen haben Generationen von Slawistinnen und Slawisten geprägt.

Von 1968–1993 war die slawistische Sprachwissenschaft Teil der Sektion „Theoretische und Angewandte Sprachwissenschaft“ (TAS), unter dem Namen „Wissenschaftsbereich West- und Südslawische Sprachen“ wurden hier Diplom-Sprachmittlerinnen und -mittler für Polnisch, Tschechisch, Bulgarisch, Serbokroatisch und seit Anfang der Siebzigerjahre auch für Slowakisch ausgebildet. Regelmäßig fanden internationale Konferenzen zum slawisch-deutschen Sprachvergleich und zu Grundfragen der Übersetzungswissenschaft statt. Leiter der slawisch-deutschen Übersetzungswissenschaft der TAS war bis 1980 Otto Kade, zusammen mit Gert Jäger einer der Mitbegründer der „Leipziger Schule der Sprach- und Übersetzungswissenschaft“.

Heute kann man am Institut für Slavistik Tschechisch, Polnisch sowie Russisch und Ukrainisch mit den Bereichen Sprachwissenschaft, Literaturwissenschaft und Kulturstudien studieren. Seit 2006 werden hier die Bachelorstudiengänge B. A. Ostslawistik und B. A. Westslawistik (mit den Schwerpunkten Polonistik und Bohemistik) angeboten. Eine Besonderheit ist die Möglichkeit, die beiden westslawischen Sprachen im Rahmen des 4-jährigen Bachelor-Plus-Studiengangs „Westslawistik interkulturell“ zu kombinieren. Auf Masterebene kann man das Studium im M. A. Slawistik fortführen.

Durch die Einführung des binationalen Studiengangs mit Doppel-Abschluss „Interkulturelle Kommunikation und Translation Tschechisch-Deutsch“ 2014 unter Danuta Rytel-Schwarz wurde die in Leipzig traditionell enge Verbindung von Slawistik und Translatologie wiederbelebt. Im Rahmen des Studiengangs, der im Rahmen des Programms „Integrierte internationale Studiengänge mit Doppelabschluss“ vom DAAD gefördert wird, kooperiert das Institut für Slavistik eng mit dem Institut für Angewandte Linguistik und Translatologie (IALT).